Quetzal - Kaiservogel

Aus dem Ringbuch von Ramona Kufert & Johannes Michels: www.johannes-michels.de 

THEMA:

Genialität: Der Einbruch kulturerneuernd-zukunftsweisender Visionsenergie und ihre Manifestation in Form von Werken vollendeter Schönheit durch einen begnadeten, medial begabten, künstlerisch wirkenden Menschen.

 

INDIKATION:

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Der vom Quetzal ergriffene Mensch ist bewegt von tiefster, aus ihm hervorbrechen wollender, kulturell umwälzender und sein eigenes Sein sprengender inspirativer Kraft. Er ist getrieben und erfüllt und kann es kaum in sich bewahren, halten, ertragen, was da durch ihn fließen will. Er ist in einer Art hochbegabt, die es ihm fast verunmöglicht, ein „normales“ Leben im gesellschaftlichen Kontext der bestehenden Kultur zu führen. Meist von Kindesbeinen an will sich etwas Höheres durch ihn ausdrücken und auf der Erde manifestieren. Er kann weder wissen, was da durch ihn wirken will, noch in welcher Weise es sich offenbaren will, er weiß nur, dass „es“ frei durch ihn hindurchfließen können muss, um nicht daran krank zu werden. Es ist schwer für ihn, mit seiner genialen Begabung eine „normale“ Individuation bzw. auch Sozialisation durchzumachen, weil er bzw. das, was sich da durch ihn manifestieren will, nicht in die Zeit zu passen scheint.

Er wird durch seine Begabung zum Träger einer kulturellen Revolution und ist damit seiner Zeit zwangsläufig voraus. So ist es ihm gewissermaßen unmöglich, seinen Platz zu finden — weder in sich selbst noch in der Kultur. Was ihn da ergriffen hat, sprengt jeden althergebrachten Rahmen, so wie es auch die Grenzen seiner Persönlichkeit sprengen muss. Es ist ihm unmöglich, sich in die bestehenden Ordnungen einzufügen.

 

 

Er leidet unter den gesellschaftlichen Begrenzungen, welche seinen kreativen Fluss zwangsläufig behindern müssen, so wie er sich auch dem Unverständnis seiner Umwelt ausgesetzt sieht, welche seiner Begabung meist verständnislos bis ablehnend gegenübersteht. Auch kann es geschehen, dass er seiner eigenen Begabung und Inspiration unverständig gegenübersteht, da diese solch einen hohen Preis an Aufgabe persönlich-selbstbestimmter Lebensgestaltung fordern. Jeglicher Versuch des Betroffenen, doch in eine soziale Normalität hineinzufinden bzw. zurückzukehren, ist zum Scheitern verurteilt. Wenn es ihm oder seiner Umwelt gelingen sollte, den Inspirationsfluss zu unterbinden, wäre für ihn alles verloren. Er ist zu etwas Höherem berufen und kann sich nur immer wieder und weiter dem, was ihn da berührt und durch ihn tobt, öffnen, um es in die Welt zu entlassen. Das, was durch ihn zum Ausdruck gebracht werden will, macht ihn zu einem Unikum (wider eigenem Willen). Das menschliche Bedürfnis nach Gleichgesinnten bleibt für ihn im Tiefsten ungestillt, ist doch seine Inspiration eine überirdische, die ihn aus allen geläufigen menschlichen Banden heraushebt.

 

Allein im Vollzug seines künstlerischen Schaffens erfährt er die Begegnung mit etwas ihm Gemäßen.

Er wird von den Menschen bewundert und verehrt und zugleich auch verachtet und geschmäht aufgrund seiner sozialen Absonderlichkeiten. Er ist Bote einer künftigen Zeit und bildet damit eine Art Fremdkörper im Bestehenden. Weder können sich seine Mitmenschen/Zeitgenossen der unnachahmbaren Genialität seiner Werke in ihrer begeisternden Wucht entziehen, noch ihr auch nur ansatzweise nahe kommen. So wandelt die Quetzal-„Persönlichkeit” — auch wenn sie den, ihrem künstlerischen Wirken gebührenden Platz innerhalb der bestehenden Gesellschaft eingenommen hat — doch zumeist auf einsamen Pfaden. Sie ist mit Höherem im Bunde, dem sie ihr Leben darzubringen bemüht ist und bezahlt dafür mit dem Preis eines unpersönlichen Daseins.

 

So sind in der Quetzal-Kraft gerade auch persönliche Liebesverhältnisse nur schwer aufrechtzuerhalten, ist doch in ihr das ganze Leben völlig dem inspirierenden Genius geweiht. Oft führen Quetzal-Menschen unpersönliche „Musen“-Beziehungen (vgl. Prostitutions-Pol im Regelblut-Beziehungskreuz). Es kann dazu kommen, dass sie in persönlicher Verzweiflung ihre eigene Begabung verfluchen, welche ihnen etwas schenkt, was sie nicht für sich selber behalten können, und damit zugleich auch alles Persönliche nimmt, da ihre Gabe als Geschenk für alle anderen gemeint ist. So stehen sie trotz aller sie durch­fließenden Fülle doch immerfort und immer wieder mit leeren Händen da. Sie werden im Schaffensakt in allerhöchste Verzückung versetzt, um dann fast schon im nächsten Augenblick in ihre eigene (seelisch notwendige) Leere zu fallen.

 

Quetzal fühlt sich sowohl durch den materiellen Überfluss des Kapitalismus/ Materialismus als auch durch die gesellschaftlichen Regeln, Ordnungen und sozialen Gepflogenheiten eingeschränkt und behindert. Oft überkommt ihn auch eine Art heiliger Zorn, mit welchem er sich all diese Belastungen vom Leibe halten möchte. Sein Leben ist nun einmal etwas Höherem geweiht, welches all seine Lebenskraft und Schaffensenergie von ihm fordert.

 

Quetzal kann in materieller Hinsicht oft nicht für sich selbst sorgen, sondern ist zumeist darauf angewiesen, dass sich ein Mäzen findet, welcher ihn existentiell erhält und ihn von den materiellen Lebenserhaltungszwängen entbindet, die seine Schaffenskraft unzweckmäßig binden würden. Es wäre für die Erfüllung seiner Berufung fatal, würde er der derzeitigen gesellschaftlichen Verpflichtung nachkommen, durch das Erbringen einer Leistung seinen Lebensunterhalt bzw. seine gesellschaftliche Daseinsberechtigung „verdienen“ zu müssen.

 

So steht der Kaiservogel wie ein Mittler zwischen zwei verschiedenartigen Anforderungen: einerseits der Absolutheit himmlischer Schönheit, welche durch ihn in die Welt treten will, und andererseits den menschlich-sozialen Bedürfnissen, denen er unterliegt. Er lebt so eingebunden in zwei Welten in der Spannung, sich einerseits in seinem Schaffen völlig zu verausgaben und darin körperlich, seelisch und geistig zu verbrennen und andererseits in eine vollständige persönliche Leere zurückzusinken, sollte sich die Inspiration von ihm zurückziehen und ihn als nutzlos gewordenes menschliches Werkzeug zurücklassen. Dies kann geschehen, wenn sein künstlerischer Auftrag kultureller Erneuerung vollzogen ist oder wenn er nicht mehr die seelische Bereitschaft aufbringen kann, den Vollzug seiner Begabung geschehen zu lassen. Und wenn er den Fehler begehen sollte, sich als Individuum mit seinem Schaffen und seinen Werken zu identifizieren, müsste der Strom aus den himmlischen Quellen versiegen — das würde ihm das Herz brechen.

 

LÖSUNGSWEG:

Um die Gaben des Quetzal empfangen und weitergeben zu können, muss sich der Mensch aus allem Althergebrachten vollständig lösen, selbst entleeren und für das Unbekannte öffnen. Er wird dann zu einem reinen Mittler im Dienste absoluter Schönheit und Fülle als offener Kanal bzw. Ausdrucksorgan höchstmöglicher Inspiration. Aus der Zukunft des bereits Gewordenen ergeht an ihn ein Ruf, den er selbst als unbändige Vision einer besseren Welt — durchdrungen von absoluter Vollendung, Freude und Schönheit — erfährt (vgl. z.B. Schillers „Ode an die Freude“ und deren Vertonung durch Beethoven).

Der Mensch wird im Quetzal zum Träger und gebärenden Schöpfer dieser Vision, welche die Welt verändern soll und wird. Er selbst ist dabei ein reines Medium, welches den jeweiligen Impuls in sich aufnimmt und — das ganze eigene Dasein zur Verfügung stellend — auf die Erde hinab transformiert bis tief in die materielle Realität hinein (vgl. auch den Übergang vom roten in den schwarzen Phosphor).

 

Quetzal ist die Kraft, aus der heraus im Laufe des Bestehens menschlicher Kulturen auf dieser Erde in der Vergangenheit, der Gegenwart und auch in der Zukunft wahrhaft inspirierte Kunstwerke erschaffen wurden und werden. Der ergriffene Mensch schöpft dabei aus der unendlichen Fülle unbegrenzter Inspiration, welche die körperlichen, emotionalen, geistigen und seelischen Möglichkeiten des persönlichen Menschseins völlig überschreiten.

 

Bislang war es noch undenkbar/unvorstellbar gewesen, was da plötzlich — wie aus dem Nichts — ins menschliche kulturelle Bewusstsein hereinbricht und sich körperlich manifestiert. Alle, selbst der mediale Schöpfer, stehen dem Entstandenen fassungslos-staunend gegenüber: Der Künstler ist von einer der Musen geküsst worden, höhere Quellen haben sich aufgetan und ihre Fülle durch ihn an die Menschheit/Kultur verschenkt (vgl. hierzu auch die Mittlerfunktion der Typ 5-Persönlichkeit in der Kultur; 5. RF im Magnesiumsilikat). Ein solches Kunstwerk rührt die Herzen der Menschen und verändert ihr Lebensgefühl und ihre Weltanschauung auf ganz subtile und damit unglaublich machtvolle, unvorhersagbar-unwiderstehliche Weise. Dabei ist diese höhere Kunst nicht auf unseren heutigen Kunstbegriff beschränkt, sondern kann sich auf jedweder Ebene kulturellen Schaffens ausdrücken und vollziehen, seien es Kunstwerke (Tanz, Malerei, Schriftstellerei u. dgl.) oder bahnbrechende Erfindungen (wie beispielsweise das Rad!), natur- oder geisteswissenschaftliche Durchbrüche (z.B. Relativitätstheorie, Anthroposophie, Homöopathie, C4-Texte), die allesamt auszeichnet, dass sie eine gesellschaftliche Erneuerung bzw. einen kulturellen Umbruch herbeiführen, eben weil sie ihrer Zeit voraus sind.

 

Das Entscheidende hierbei ist, dass es auf die Persönlichkeit des Schöpfers nicht ankommt, außer dahingehend, dass sie zum einen fähig sein muss, sich selbst ganz leer zu machen und zum anderen, das durch sie „Hindurchquellenwollende“ zu artikulieren. Für die Umwelt ist es vor allem ein grundlegender Wechsel der gesellschaftlich-weltanschaulichen Mentalität, welcher sich hier vollzieht — angeregt durch einen vollendeten künstlerischen Ausdruck als Keimzelle des Neuen!

 

Höhere Kunst in diesem Sinne ist also nicht mehr ein hochentwickelter, feinsinniger Ausdruck individuellen Seins, wie es die Typ 4-Persönlichkeiten sich zum höchsten Lebenssinn gemacht haben, sondern trägt ihre Berechtigung einzig darin, in welchem Maß sie den kulturell-menschlichen Werdegang zu erneuern bzw. zu revolutionieren in der Lage sind. Das, das individuelle Sein hinter sich lassende, mediale Mittlertum ist die höchstmöglich zu erreichende Vision/ Qualität der (auf die 4. folgenden) Typ 5 -Ausweichsbewegung, die sich in der Arzneikraft des Kaiservogels als Annael-Erzengelprinzip verwirklicht.

 

Im Annael-Erzengelprinzip ist es ein reines Nehmen und Geben, auf welches es einzig und alleine ankommt. Dieses selbstlos-leere Mitteln bzw. Weitergeben bindet an die unerschöpfliche Ursprungsquelle geistiger Inspiration an und vermag als einziges in der Welt wirkliche Fülle innerhalb einer Kultur zu erschaffen: eine Gesellschaft, die nicht aus dem persönlichen und kollektiven Mangel (vgl. Enthaltungsseuchen-Miasma, 5er-Kraft, Sulphur-Thematik!!!) schöpft und dieses immer weiter perpetuiert, sondern durch höhere Kunst an eine wirklich lebenswerte Zukunft angebunden und daraus zu schöpfen in der Lage ist (vgl. auch Adamas-Thematik).

 

So gesehen liegt die Problematik beim Quetzal nicht eigentlich bei dem von ihm ergriffenen Menschen, sondern vielmehr bei der Kultur, in welcher er lebt und die es abermalig in immer wiederkehrender Weise zu erneuern gilt! Dabei sind es gerade die herannahenden kulturellen Niedergänge, welche die künstlerischen Höhepunkte im Sinne des Quetzal heraufbeschwören.
So kommt es zyklisch immer wieder zu künstlerischen Durch- bzw. Einbrüchen aus der Zukunft. Eine Gesellschaftsform, welche sich in einer kulturellen Sackgasse befindet und damit auf ihr eigenes ungutes Ende zusteuert, ruft zwangsläufig den
Quetzal auf den Plan, welcher dann durch einen begabt-begnadeten Menschen einen neuen Impuls einbringt. Dieser auserwählte Mensch selbst ist dann mit dem Preis seines persönlichen Lebens der Träger einer anstehenden gesellschaftlichen Revolution, die durch sein künstlerisches Schaffen — weit über ihn selbst und seine Lebenszeit hinausgehend — in den Herzen der
Menschen Fuß fasst und von dort aus ihren „Siegeszug“ antritt (um dann irgendwann in die Annalen der (Kultur-)Geschichte einzugehen und damit letztlich zum erneut zu überwindenden Hemmnis zu werden). Solche Werke vermögen die Menschen in ihrer Tiefe zu berühren und erwecken in ihnen den Zukunftssinn einer kulturschöpfenden höheren Vision, für die es sich zu leben lohnt. Diesen Zukunftssinn vervollständigend erwacht umgekehrt in der dem Kaiservogel polar gegenüberliegenden kulturerhaltenden Kraft der C5-Schlange Cerastes cerastes der Todessinn im Menschen, welcher ihn befähigt, für das Leben zu sterben!

 

Schlüsselbegriffe & Symbolik

- Medialität & Genialität

- „Kuss der Musen“ (Annael-Erzengelprinzip)

- Inspirative Visionsenergie (Anbindung an die 3. Ursprungsquellenenergie; vgl. Zuordnung)

- Höhere Kunst, kulturschaffend, kulturelle Höhepunkte

- Überfluss, Überquellen, sich verschenkende Fülle (auf allen Ebenen) - Symbol: Kaskade eines Römischen Brunnens

- Ludwig van Beethovens 9. Symphonie „Freude schöner Götterfunken“ - Joseph Beuys „Jeder Mensch ist ein Künstler“

 

Schlüsselsymptome

- kulturelle Niedergänge

- Behinderung freier Kreativität durch materielle Überfrachtung, moralische Verpflichtungen, gesellschaftliche Umgangsformen u. dgl.

- Einschränkung künstlerischer Kreativität durch die lebensnotwendige Sicherung der materiellen Existenzgrundlagen und das Kulturgeschäft

- Hochbegabung (mit daraus resultierender problematischer Sozialisation) - im Selbstausdruck steckengebliebenes Künstlertum

- materielles, vitales, emotionales, geistiges, spirituelles und kulturelles Mangelbewusstsein (kann das Leben nicht feiern, sich nicht überschwänglich freuen und die Schöpfung lobpreisen)

 

 

Quetzal (der Kaiservogel)

 

QUETZAL — DAS V. ERZENGELPRINZIP ANNAELS                                                                                                                                                     
C4-Text von Witold Ehrler – auszugsweise …

Wenn eine Hand durch eine andere schreibt oder malt oder musiziert, dann bin das ich, das höhere Erzengelprinzip Annaels, also das Erzengelprinzip der medialen Gabe der schönen Künste, der Musen schlechthin. Der schöne Körper will dabei zunächst nur selber gefeiert werden. Dies gilt bis hin zur C4, also bezüglich seines eigenen Wesens. Er ist dann ein Fest für die Götter, die sich so in eurer Kultur zu manifestieren suchen, die sich Abbildungen ihrer selbst erschaffen, um euch anzuregen, über euch selbst hinauszuwachsen und damit mehr zu sein, als ihr es eurem höchsten Wesen nach (also eurer C4 nach) jemals gewesen seid! Darin liegt die Qualität meiner Kraft. So bin ich das erste Erzengelprinzip von insgesamt vieren, in denen es nun im Weiteren darauf ankommt, über euch selbst, so wie ihr eurem Ursprunge nach ja gemeint wart, hinauszukommen, um schließlich diese Welt zu retten - so wie bei den vorherigen vieren, die um euer eigenes Höheres zu kreisen hatten, um dieses endlich zu erreichen.