Argentum metallicum - Silber

9 Ausweichbewegungen in der Silberröhre-
9 unterschiedliche Varianten von Schmerzvermeidungsstrategien

(aus dem C4-Ringbuch von Johannes Michels – nach Texten von Witold Ehrler)
Mysterienschule Paris Quadrifolia - Johannes Michels: http://www.johannes-michels.de

THEMA:

Das Lebensdrama - Unbewusstheit, Zerrissenheit, Trennung, Verlust, Polarität und Paradoxie als die Welt aufbauende Realitäten; subjektive Projektionen und objektive Spiegelungen in Beziehungen; der Emotionalkörper des Menschen als individueller Standpunkt in einer polaren Welt, mit seinen
9 Ausweichsbewegungen zur Schmerzvermeidung.

 

INDIKATION:

Silber ist allgegenwärtig. In unseren menschlichen Beziehungen begegnet es uns besonders in Form von Projektionen und dramatisch-leidenschaftlichen Gefühlsverstrickungen, deren wir nicht Herr zu werden in der Lage sind. Wesentlich sind dabei die Qualitäten von Unbewusstheit, Unlösbarkeit und das Gefühl innerer Zerrissenheit, bis hin zum Verzweifeln an der Paradoxie des Daseins.

Im Silber befinden wir uns in unserem individuellen „Realitätstunnel" und merken es nicht. Wir projizieren unsere unbewussten ungelösten Themen auf ein „Spiegelgegenüber", welches sich mit uns in einem Wachstumsprozess befindet. Der Mensch im Silberzustand befindet sich in einem wahrlich bemitleidenswürdigen Zustand. Er nimmt die Wirklichkeit völlig verzerrt wahr, lebt in seiner Welt von Projektionen, benutzt so zwangsläufig seine Umwelt, um sein Drama zu inszenieren und merkt es nicht, sondern ist völlig in seinem eigenen „Film" versunken.

Jeder einzelne Mensch kreist im Silber um eine zentrale, wie unheilbare Wunde, die sich vor allem in prägenden Kindheitserlebnissen widerspiegelt und sich in allen möglichen Variationen wiederholend wie ein roter Faden durch sein ganzes Leben zieht. Kennzeichnend ist das emotionale Drama, das Überschwemmtwerden von Gefühlen, das den oder die Betroffene/n wie in ein strudelndes Chaos hineinsaugt. Alle Geschehnisse werden emotional aufgeladen. Es entsteht eine immense polarisierende Spannung, die sich in emotionalen Ausbrüchen kathartisch entlädt. Jegliche Form von Überblick geht verloren und pure Affekte bestimmen das Geschehen. Von außen gesehen oder im Nachhinein, wenn der bewusste Verstand wieder bei Sinnen ist, stellt

man erschüttert fest, dass man in dieser Phase zum Einen vollkommen die Kontrolle über das Geschehen verloren hat und zum Anderen die Wirklichkeit nur völlig verzerrt, von einem übertriebenen, einseitig-egomanen Standpunkt aus wahrgenommen hat.

Im Silberzustand sind wir wie Kinder, die von den Gefühlen des Augenblicks hinweggerissen werden und sich in einer ständigen „Berg- und Talfahrt" befinden, die kein Ende zu nehmen scheint. Die zentralen Zustände sind dabei Unvereinbarkeit, Trennung, Schmerz, Verlust und Opfertum (der Kern der zweiten Ausweichsbewegung).

 

LÖSUNGSWEG:

Verschiedene Charaktertypen entwickeln in der Kraft des Silbers neun unterschiedliche Varianten von Schmerzvermeidungsstrategien, um dem strudelnden Chaos (die meiste Zeit) zu entrinnen.

Alle zusammengenommen bilden den Gesamtcharakter des (kranken und zugleich unausweichlich notwendigen) Silberzustandes, in welchem wir uns als inkarnierte Seelen befinden.

 

Typ 1: Eigenmächtige Vorwegnahme des Schmerzes / „Die rechtschaffenen Missionare"

 

Typ 2: Unbewusste Selbstinszenierung von Leid / „Die manipulativen Opfer"

 

Typ 3: Tatkräftige Veränderung der Situation / „Die Macher, Retter, Problemlöser"

 

Typ 4: Isolation in der eigenen Welt / „Die einzigartigen Künstler"

 

Typ 5: Rein geistiges Erfassen der Wirklichkeit, Außen-vor-bleiben / „Die unberührten Denker"

 

Typ 6: Anpassung, Verzicht auf den eigenen Weg/ „Die ängstlichen Mitläufer"

 

Typ 7: Erlebnishunger und Wissensdurst ohne Tiefe / „Die oberflächlichen Forscher/Generalisten"

 

Typ 8: Selbstbestimmung und Kontrollausübung / „Die Macht anstrebenden Herrscher"

 

Typ 9: Selbstaufgabe in völligem Sinnverlust / „Die verlorenen Seelen"

 

Die Summe aller neun Persönlichkeitstypen spiegelt den menschlichen Silberzustand in Gänze wieder. Im Speziellen ist das Silber die Kraft der zweiten Ausweichsbewegung, welche den eigentlichen Silberzustand - eines durch die unlösbare Paradoxie des Daseins an sich hervorgerufenen, überwältigenden Leides - selbsttätig inszeniert, um dem wirklichen Wandlungsgeschehen zu entrinnen.

Im Silber ist alles paradox, es gibt keine Lösung, sondern es geht vielmehr immer weiter. Dieser schrecklichen, aber eben auch hoffnungsvollen Wahrheit über die Wirklichkeit unseres Lebens gilt es, ins Auge zu sehen, wenn es so weit ist, dass der Strudel einen erfasst, die individuelle Ausweichsbewegung in sich zusammenbricht und das dunkle sinnlose Nichts („0.Ausweichsbewegung") einen verschluckt. Das Silber hilft als Arzneikraft, es einfach geschehen zu lassen und uns der Wandlung hinzugeben.

Wenn der Schlund des Lebens uns wieder ausspuckt, werden wir verwandelt und ein klein wenig reifer, vor allem aber kraftdurchtränkt und verlebendigt wie neugeboren daraus hervorgehen, um uns so in die nächste Runde unseres Lebens zu wagen.

Im Tiefsten ist das Silber wie eine Schirmherrin über unsere gesamte seelische Entwicklung durch all unsere Inkarnationsweisen im Laufe aller Zeiten und nur erdenklichen Räume hindurch. Es ist die Kraft des karmischen Ausgleichsgeschehens, dem alles in dieser Welt im Letzten unterliegt. Es schenkt uns die letzte Gewissheit, dass alles am Ende ausgeglichen (sein) wird - und wenn alles gelebt ist, nichts bleibt.

 

SCHLÜSSELBEGRIFFE & SYMBOLIK:

- Alles und Nichts

- Polarität und Paradoxie

- das Unbewusste, der Mond

- die Innenseite Gottes, „Die unendliche Geschichte" - der Archetyp der Archetypen

- der Weg der Leidenschaften und der Meisterschaft - der Gang durch die „Silberröhre"

- Karma

 

SCHLÜSSELSYMPTOME:

- der polare (Silber-)Blick (auch real körperlich!)

- unlösbare Dramen

- Verlust und Opfertum

- unbewusste Projektionen

- Spiegelbeziehungen 

 

Die vier Heilerstufen

C4-Text – Aeskulap Natter – von Witold Ehrler    vom 18.8.2003

In mir müsst ihr das Leben so nehmen, wie es ist - und zwar voll, das heißt ohne irgendwelche Abstriche oder Kompromisse - es sei denn, die Abstriche oder Kompromisse gehörten zu eurem Leben.

Damit formuliere ich den Begriff der Gesundheit und des wahren Lebens völlig neu, sind dies doch nun keine von außen vorgebbaren Größen mehr. Gesundheit und Krankheit formulieren sich für jeden von euch völlig individuell aus, je nachdem, was für ihn genau das Seine ist.

Dabei trägt jeder von euch etwas in sich - wenn er dies lebt, wird er immer wieder "gesund", in dem Sinne, dass es genau das ist, was er eben zu finden hat. (Es ist meistens die zu lebende Sexualität, aber nicht immer.)

In mir (Aeskulap) könnt ihr alle grausam scheinenden Seiten mit völliger Ruhe nehmen, wenn sie wirklich zu euch dazugehören. So können eure echten Konflikte ganz anders ausgetragen werden, denn völlige Ruhe durchströmt euch durch mich.

Ich bin der Blick auf alles in eurem Leben, von dem Ort aus, von dem der Konflikt ursprünglich einmal geschöpft wurde, der aber dabei, obwohl er alles ganz deutlich sieht, völlig ruhig ist (wie im Auge des Taifun).

Nur mit mir, mit meiner Einstellung, schafft ihr wahres Heil, denn nun blickt ihr in das Schreckliche hinein, ohne es zu leugnen oder zu bagatellisieren, und es ist dann wirklich eures - und ihr bleibt doch dabei ruhig und vor allem liebevoll! In diesem echten Schauen könnt ihr in meinem Sinne auch die anderen in ihrem Heilsein unterstützen, denn dann könnt ihr sie ebenso sich selbst sein lassen, wenn ihr es vermögt, dass ihr euch ganz und gar selbst sein könnt. Denn das Motiv, andere zu etwas anderem zu machen, stammt aus dem, dass ihr selbst euch selber nicht mehr seid. Ein wahrer Heiler muss erst ganz er selbst sein (können). Erst dann darf er andere auf deren Heilsweg begleiten. Und erst wenn er ganz und gar sich selbst geworden ist, erst dann kann er sich wirklich verschenken.

Ich bin damit die dritte von insgesamt vier zu erreichenden Heilerstufen.

° Auf der ersten Stufe schafft ihr es, die Symptome bei den Kranken zu lindern. Dabei braucht ihr im Prozess der Heilung selber nicht mit involviert zu sein und könnt damit rein äußerlich bleiben, ohne ihn wirklich begleiten zu müssen. Ihr lernt so euer Handwerk, bis es euch nicht mehr weiterhilft, weil ihr euch dann irgendwo irgendwann selbst im Wege seid. Dann habt ihr an euch selbst zu arbeiten. Dann steht die zweite Stufe des Heilers an.

° Auf der zweiten Stufe habt ihr in wahre Sympathie mit eurem kranken Gegenüber zu gelangen, denn nun durchlebt ihr auf bestimmte Weise dessen Krankheit und ganzes Leid mit. Ihr wachst dabei mit dem Patienten mit und lernt euch selbst mehr und mehr in allen Facetten kennen (Spiegel-Prinzip). Jede erfolgreiche Behandlung ist dabei auch ein Stück Selbstbehandlung. 

° Bis ihr daraufhin in die dritte Stufe des Heilers eintreten könnt. Sie ist die nächst große Wende in eurem Heilerberuf, denn nun kennt ihr all das Leid eures Gegenübers, ohne selber noch daran wachsen zu müssen. Ihr könnt jedes Drama in Seelenruhe anschauen - es sogar mitfühlen -, ohne dabei wirklich selbst betroffen zu sein. Aber das ist hier kein Mangel oder etwa Gefühlskälte, es ist die Reife der Aeskulap-Natter, die durch eure Adern fließt.

Da ihr nun durch keinen eigenen Wachstumsprozess mehr zu irgend etwas genötigt seid, könnt ihr endlich ohne Projektion und Eigeninteresse den anderen voll so nehmen, wie er selber ist, ohne etwas Eigenes für eure eigene Reifung dabei hinzutun zu müssen. 

° Die vierte Stufe des Heilers ist die, dass ihr einfach dadurch heilt, dass ihr (anwesend) seid. Durch euch wird ein Stück Welt gehalten/getragen. Dann geht es nicht mehr nur um einen einzelnen Kranken, es geht wirklich um das Ganze, dass es überhaupt funktioniert. Solche Heiler gibt es nur wenige, aber sie sind ein wichtiger Bestandteil im Funktionieren dieser Welt. Sie bedeuten etwas für euch alle. Ihnen ist jedoch eine andere Schlange (à Hydrophis cyanocinctus) das Symbol.