Sperma - 3. Durchsage

„Guten Morgen, Norbert. Gut, dass du dich aus dem Bett geschält hast. Danke. -   
Worum geht es heute?" 
„Lasst mich raten: um Sperma?"
„Ja. Denn wir müssen einmal eingreifen. Es soll nicht darauf hinauslaufen, dass es eine Verreibung deines Spermas wird, sondern eine Verreibung von Sperma überhaupt, also brauchst du noch ein bisschen Sperma von anderen Männern - egal, ob diese selbst an der Verreibung teilnehmen oder nicht."   
„Das ist schon klar.“        
„Gut. Dann kümmere dich drum. -    
          
Als Nächstes wollten wir auf das eingehen, was du bei deiner jungen Patientin mit dem SLE (Systemischer Lupus erythemathodes, eine Autoimmunerkrankung) während der Behandlung ,gesehen' hast." Während der Aura-Therapie hatte ich das Bild, dass die Ursache der Autoimmunerkrankung eine falsche ,Faltung', eine falsche räumliche Anordnung der ansonsten normalen DNA im Zellkern sei.                       
„Diese Idee ist gut. Versuche damit umzugehen, zu behandeln - wenn es auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist, was diese Erkrankungen angeht."  

„Wollt ihr mir den nicht mitteilen?"           
„Du bist noch nicht so weit, das verstehen zu können. Dafür brauchen wir noch etwas Zeit. Noch ist es nicht so weit, doch die Zeit wird kommen." 
„O.K. Gibt 's noch was zum Sperma?"       
„Ja. Wir möchten Sperma nun in eine Reihe mit den anderen beiden Körpersäften stellen, denn dazu bist du nun bereit.           

Rekapitulieren wir: Bei der Muttermilch ging es um das nährende Prinzip, und um die Anbindung an die Ahnen. Beim Blut ging es um das, was möglich ist, und um das, was unmöglich ist, und um das dazwischen.
Beim Sperma geht es darum, das, was unmöglich ist, möglich zu machen, und es geht darum, zu erkennen, dass das, was möglich ist, in Wahrheit unmöglich ist. Insofern setzt das Sperma konsequent die Entwicklung des oder besser gesagt der (drei) Regenbögen fort.      
 
Wie meinen wir das? Schau dir zunächst das Sperma an." 
Ich sehe vor mir diese weißliche Flüssigkeit, zunächst etwas zäh, später flüssiger. Ich sehe dann wie durch ein Mikroskop in stärkerer Vergrößerung einzelne Samenfäden, die sich quicklebendig bewegen - die meisten jedenfalls.   
       
„Aber das ist nicht Sperma. Das ist (das einzelne) Spermium, und das verreibt ihr nicht. Sperma ist sozusagen wiederum ein großes Kornplexmittel, wie es die Körpersäfte ja alle sind. Es enthält ja auch Zucker, es enthält Eiweiße, es enthält alles, was ein Spermium braucht, damit es an das Ziel seines kurzen Lebens gelangen kann. Das wiederum ist ein Bild für die kollektive Qualität dieser Arznei: Einer allein kann eure Probleme nicht lösen. Ihr alle zusammen könnt es wohl. Dabei ist aber gar nicht wichtig, wer von euch zu einem bestimmten Ziel gelangt. Entscheidend ist, dass einer zum Ziel gelangt. Würden die anderen ihm dabei nicht helfen, bräuchten sie sich allesamt gar nicht erst auf den Weg zu machen. Das ist bereits eine entscheidende Aussage bei Sperma. 
  
Doch Sperma wäre nicht Sperma, wenn es nicht um ein Wunder ginge: Das Ziel des Prozesses ist, etwas Unmögliches möglich zu machen. Das Unmögliche ist, ein neues Leben zu schaffen. Einer neuen Seele eine Eintrittspforte zu eröffnen, die ihr das Inkarnieren, das Ins-Fleisch-Fallen ermöglicht. Das ist ein faszinierender Prozess, der Anfang eures Lebens. Ein Prozess, der sich schon so oft wiederholt hat, und den ihr doch noch nicht richtig verstanden habt.   
         
Denn sieh: Eine Seele scheidet, trennt sich ab vom Meer der Möglichkeiten und entscheidet sich für eine einzige, winzig kleine Möglichkeit, die ihr ein Menschenleben nennt. Obschon dieses so viel zu sein scheint, ist es doch wie ein Tropfen, der auf den sprichwörtlichen heißen Stein fällt und dort praktisch nutzlos verdampft. Fallen aber viele Tropfen auf einen Stein - ein Kollektiv also sozusagen -, so wird der Stein sich verändern. Seine Farbe, seine Temperatur - ja, nach langer Zeit sogar seine Form, unter Umständen. Oder seinen Platz, wenn das Wasser gefriert und ihn quasi wegsprengt. Auch das schafft nur ein Wassertropfen-Kollektiv, und es ist ein schönes Bild dafür, was auch ihr als Menschenkollektiv schaffen könnt: Auch ihr könnt so unmöglich Scheinendes schaffen, wie mit ein wenig Wasser und ein wenig veränderten Umständen einen riesigen Stein ins Rollen bringen. Und der Anfang dieses ,Stein-insRollen-Bringens‘ ist das Sperma.   
        
Bedenke, was wir dir beim Regenbogen sagten: Es war nach der definitiven Zeitenwende in der Schlangenhaut das erste wirklich kollektive Mittel - wie Sperma auch. Der Regenbogen diente der Übersicht und der Richtungsfindung, euer Kompass sozusagen.               

Sperma sagt dagegen: Ok, ich bin drin (habe den Weg gefunden), jetzt aber volle Kraft voraus, nichts wie hin zum Ziel. Denn das Leben ist kurz, die Energievorräte sind knapp, die Umgebung ist feindlich, also lasst es uns versuchen. Und mit faszinierender Energie macht sich dieses ,blinde' Wesen auf den Weg und ,rennt' einfach los.          

Da steht ihr jetzt. Dass man sich dabei ab und zu mal den Kopf stößt, ist normal. Ihr als Menschen habt zwar Augen im Kopf, für den Sperma-Prozess nutzen euch diese jedoch nichts. Sperma ist blind. Sperma rennt einfach drauf los. Es ahnt das Ziel höchstens - mehr nicht. Insofern ist Sperma mehr ein Schwungholen für den Prozess des Inkarnierens, den ihr ja mit den nächsten sieben Verreibungen der Metalle feiert.

Gut. Das soll für hier und heute genügen. Du solltest dich nun doch mal mit dem C4-Text beschäftigen, damit wir ihn kommentieren können. O.K.?" (s. Durchsage vom 28.01.2004)     
„Ja, in Ordnung. Gut. Das war 's für heute. Ruh dich noch ein paar Minuten aus, bevor du wieder in deinen Alltag losrennst, du ,Sperma' (-Prüfer)."         
„Danke schön. Bis dann."              
5.58 Uhr